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Was ist Mpox/Affenpocken?

Mpox/Affenpocken ist eine Krankheit von globaler Bedeutung für die Gesundheit.[1]

  • Mpox ist eine sich ausbreitende Infektionskrankheit mit stetig steigender Fallhäufigkeit und einem erwarteten Ausbruch unter Menschen.[2]
  • Seit Ausrottung der echten Pocken 1980 stellt Mpox das für die öffentliche Gesundheit gefährlichste Orthopoxvirus dar.[1]
  • Es handelt sich um eine virale Infektionskrankheit, die durch das Mpox-Virus ausgelöst wird, das zur gleichen Virenfamilie wie Menschenpocken, Kuhpocken und Vaccinia-Viren gehört. Es werden zwei verschiedene Kladen von Mpox-Viren unterschieden, Klade I und Klade II.[1,3]

Mpox wurde erstmals bei Affen entdeckt, die zu Forschungszwecken gehalten wurden; daher der Name „Affenpocken“.[3]

Mpox ist nicht neu, jedoch ist die Krankheit noch nicht vollständig erforscht.[4]

In Afrika

Globale Ausbreitung

* Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Liberia, Nigeria, Republik Kongo, Sierra Leone und Südsudan.[4]
† Siehe Karte zur globalen Ausbreitung und aktuellen Situation unter https://monkeypox.healthmap.org/. Zugriff im Juli 2023. DRK, Demokratische Republik Kongo; ROW, Rest der Welt; UK, Vereinigtes Königreich; USA, Vereinigte Staaten von Amerika.

Mpox breitet sich auch auf Regionen außerhalb der Endemiegebiete aus.[6,7,9]

Zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 5. Juli 2023 wurden 88.122 Mpox-Fälle in 112 Ländern bestätigt, darunter einige wenige Todesfälle in nicht endemischen Regionen.[12]

Im Gegensatz zu früheren Mpox-Fällen in Europa traten die meisten Erkrankungsfälle des aktuellen Ausbruchs auf, ohne dass die Betroffenen zuvor in afrikanische Länder gereist waren, in denen das Mpox-Virus endemisch ist.[6]

Übertragung und klinische Symptomatik

Anfangs fand die Übertragung an Orten statt, an denen Infizierte bei Veranstaltungen enge Haut- oder sexuelle Kontakte mit anderen hatten.[5] Viele der von diesem Ausbruch betroffenen Patienten weisen nicht das bisher bekannte Krankheitsbild von Mpox auf, sondern haben häufig Symptome wie Läsionen im Genital- und Perianalbereich, Fieber, geschwollene Lymphknoten und Schluckbeschwerden.[7]

Weltkarte zur Verbreitung der Mpox-Fälle[12]
(Stand: 5. Juli 2023)

wie verbreiten sich die Mpox-viren?

Mpox-Viren können durch engen Kontakt zwischen Menschen übertragen werden.[5,7]

Übertragung von Mensch zu Mensch

  • Das Mpox-Virus überträgt sich nicht leicht von Mensch zu Mensch.[] Die Ansteckung erfolgt primär durch direkten Kontakt mit dem infektiösen Ausschlag, Schorf oder Körperflüssigkeiten oder mit durch das Virus kontaminierten Gegenständen, wie Kleidung oder Bettwäsche.
  • Mpox-Viren können z. B. von der Mutter auf das Kind oder bei Intimkontakten zwischen Menschen, einschließlich sexueller Aktivitäten, übertragen werden.[8,9]
  • Es ist noch nicht geklärt, ob Mpox-Viren durch Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret übertragen werden.[8]

Übertragung von Tier zu Mensch[1,6]

In endemischen Ländern können Mpox -Viren von Tieren auf Menschen übertragen werden durch:[]

  • Bisse oder Kratzer eines infizierten Tieres
  • Zubereitung oder Verzehr von Wildfleisch
  • Verwendung von aus infizierten Tieren hergestellten Produkten

Es wurden verschiedene Tierarten als potenzielle Überträger des Mpox-Virus identifiziert.[¹]

Für die genaue Erforschung des natürlichen Verlaufs sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich.[6]

KRANKHEITSVERLAUF EINER MPOX-INFEKTION[1]

Inkubationszeit

6–13 Tage
(Bereich 1–21 Tage)

Infektionszeit

Verbreitung im Körper (0–5 Tage)
Hautausschlag (1–3 Tage nach Fiebereintritt)

FIEBER
STARKE KOPFSCHMERZEN
RÜCKENSCHMERZEN
LYMPHADENOPATHIE
MUSKELSCHMERZEN
STARKE ABGESCHLAGENHEIT
LÄSIONEN

DIE ZAHL DER HAUTLÄSIONEN VARIIERT VON EINIGEN WENIGEN BIS HIN ZU TAUSENDEN[1]

Die durch Mpox beim Menschen hervorgerufenen Symptome sind ähnlich der Symptome von echten Pocken.[10]

Es können wenige bis zu Tausende von Läsionen auftreten, beispielsweise im Gesicht und an den Gliedmaßen.[1]

Die Läsionen verwandeln sich von flachen, roten Flecken in erhabene, mit Eiter gefüllte Pusteln, bis sie verkrusten und abfallen.[1]

IN DER REGEL IST MPOX EINE SELBSTLIMITIERENDE ERKRANKUNG, DEREN SYMPTOME NACH 2 BIS 4 WOCHEN Abklingen.[6]

HISTORISCH AM STÄRKSTEN BETROFFENE KÖRPERREGIONEN[*,¹]

† Bindehäute und Hornhäute

In Afrika verläuft die Krankheit bei immerhin 1 von 10 mit dem Mpox-VirusInfizierten tödlich.[4] Die Zahl der Todesfälle ist bei Klade II höher als bei Klade I (10,6 % gegenüber 3,6 %).[4]

Schwere Verläufe sind häufiger bei Kindern, jungen Erwachsenen und immungeschwächten Patienten.[1] Dies ist zum großen Teil auf die Einstellung der Impfung gegen die echten Pocken zurückzuführen (die auch vor Mpox schützt), die nach deren Ausrottung erfolgte.[4]

Zu den Komplikationen von Mpox zählen sekundäre Infektionen, Bronchopneumie, Sepsis, Enzephalitis und Hornhautinfektionen mit Verlust des Sehvermögens in der Folge.[1]

* Historisches Muster. Im aktuellen Ausbruchsgeschehen ist der Genitalbereich offensichtlich häufiger betroffen.[7]
† Bindehaut und Hornhaut

BESTEHT FÜR MICH EIN ANSTECKUNGSRISIKO?

Bei folgenden Personen kann ein erhöhtes Ansteckungsrisiko bestehen (Auflistung nicht abschließend):[1]

  • Menschen, die mit jemandem zusammenleben oder engen Kontakt (einschließlich Haut-zu-Haut-Kontakt) mit jemandem haben, bei dem eine Mpox-Infektion bestätigt wurde oder wahrscheinlich ist
  • Menschen, die regelmäßigen Kontakt mit möglicherweise infizierten Tieren haben

Bei Menschen mit einer zugrunde liegenden Immunschwäche kann Mpox zu schwerwiegenderen Symptomen und Tod führen.[15]

Infizierte sollten sich in Isolation begeben, bis die Hautverkrustungen abfallen, und insbesondere engen Kontakt mit kleinen Kindern, schwangeren Frauen, immungeschwächten Personen und Haustieren meiden.[16]

SCHÜTZEN SIE SICH SELBST

Reduzieren Sie das Risiko, sich mit Mpox zu infizieren, indem Sie enge Kontakte mit Menschen einschränken, bei denen Mpox vermutet werden oder bestätigt sind.[16] Informieren Sie sich über Mpox in Ihrer Region oder Ihrem sozialen Umfeld und sprechen Sie offen mit den Menschen, mit denen Sie engen Kontakt haben (insbesondere Sexualkontakte), über etwaige Symptome, die Sie oder die betroffenen Menschen haben. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife oder einem Mittel zur Händedesinfektion auf Alkohohlbasis.[16]

Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Oberflächen, die oft berührt werden und sich in Umgebungen befinden, die durch einen Infizierten mit dem Virus kontaminiert worden sein könnten.[16]

In Ländern, in denen Mpox durch Tiere übertragen werden, können Sie sich schützen, indem Sie ungeschützten Kontakt mit wilden Tieren vermeiden. Lebensmittel, die mit tierischen Zutaten oder Fleisch hergestellt wurden, sollten vor dem Verzehr sorgfältig gekocht werden. [6]

Für Risikogruppen (zum Beispiel jemanden, der engen Kontakt zu einem Infizierten hatte), wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen.[17]

Wenn Sie glauben, sich mit Mpox infiziert zu haben, können Sie andere schützen, indem Sie einen Arzt aufsuchen und sich so lange isolieren, bis Sie untersucht und getestet wurden.[15]

Wie die Mpox behandelt wERDEN

Wenn Sie sich mit Mpox infiziert haben, wird Ihnen in Abhängigkeit von der Lokalisation der Haut- bzw. Schleimhautläsionen (nicht-abdeckbare Läsionen) oder beim Auftreten von Allgemein- oder Atemwegssymptomen möglicherweise eine häusliche Isolierung empfohlen. [17]

Neu erkannte Mpox-Fälle sollten zunächst medizinisch auf den Schweregrad und Risikofaktoren untersucht werden.[9] Die Behandlung von Mpox ist in erster Linie symptomatisch und unterstützend zur Linderung von Fieber, Schmerzen und Juckreiz sowie Flüssigkeitszufuhr.[9] Bei Risikogruppen kann auch eine stationäre Versorgung und die Verabreichung von antiviralen Wirkstoffen notwendig sein.[17]

Eine Impfung kann eine wichtige Rolle spielen bei der Vorbeugung von Mpox. Darüber hinaus kann eine Impfung auch als Postexpositionsprophylaxe bis zu 14 Tage nach dem ersten Kontakt sinnvoll sein, falls keine Symptome aufgetreten sind. Dadurch kann die Erkankung bzw. die Schwere der Symptome reduziert werden.[17]


Wenn Sie Symptome von Mpox bemerken, wenden Sie sich and Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal –
auch wenn Sie glauben, dass Sie keinen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.


Mehr Informationen

Erfahren Sie hier mehr über Mpox:

Referenzen

  1. WHO, Monkeypox, https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/monkeypox, letzter Zugriff: Juli 2023.
  2. Grant R, et al. Bull World Health Organ. 2020;98:638–640.
  3. CDC,About monkeypox, https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/about.html, letzter Zugriff: Juli 2023.
  4. Bunge EM, et al. PLoS Negl Trop Dis. 2022;16(2):e0010141.
  5. ECDC, Questions and answers on monkeypox, https://www.ecdc.europa.eu/en/monkeypox/questions-and-answers, letzter Zugriff: Juli 2023.
  6. WHO, Multi-country monkeypox outbreak in non-endemic countries, https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2022-DON385, letzter Zugriff: Juli 2023.
  7. WHO, Multi-country monkeypox outbreak: situation update, https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2022-DON396#:~:text=Since%201%20January%20and%20as,new%20countries%20have%20reported%20cases, letzter Zugriff: Juli 2023.
  8. CDC, Monkeypox: How it spreads, https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/transmission.html, letzter Zugriff: Juli 2023.
  9. ECDC, Factsheet for health professionals on monkeypox, https://www.ecdc.europa.eu/en/all-topics-z/monkeypox/factsheet-health-professionals, letzter Zugriff: Juli 2023.
  10. CDC, Monkeypox: Signs and symptoms, https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/symptoms.html, letzter Zugriff: Juli 2023.
  11. CDC, U.S. Monkeypox 2022: Situation summary, https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/symptoms, letzter Zugriff: Juli 2023.
  12. CDC, 2022 Monkeypox outbreak global map, https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/response/2022/world-map.html, letzter Zugriff: Juli 2023.
  13. CIDRAP, Non-endemic countries record first monkeypox deaths, https://www.cidrap.umn.edu/news-perspective/2022/08/non-endemic-countries-record-first-monkeypox-deaths, letzter Zugriff: Juli 2023.
  14. WHO, Second meeting of the International Health Regulations (2005) (IHR) Emergency Committee regarding the multi-country outbreak of monkeypox, https://www.who.int/news/item/23-07-2022-second-meeting-of-the-international-health-regulations-(2005)-(ihr)-emergency-committee-regarding-the-multi-country-outbreak-of-monkeypox, letzter Zugriff: Juli 2023.
  15. WHO, Monkeypox, https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/monkeypox, letzter Zugriff: Juli 2023.
  16. RKI, Flyer für Patient/-innen und Haushaltsangehörige: Häusliche Isolierung bei bestätigter Mpox/Affenpocken-Infektion (Stand: 13.2.2023), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Isolierung.pdf?__blob=publicationFile, letzter Zugriff: Juli 2023.
  17. RKI, STAKOB: Hinweise zur Therapie von Mpox/Affenpocken (Stand: 28.3.2023), https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/Stakob/Stellungnahmen/Stellungnahme-Affenpocken.pdf?__blob=publicationFile , letzter Zugriff: Juli 2023.