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Was ist Hepatitis B?

Die Hepatitis B ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.[1] Dabei handelt es sich um eine Leberinfektion, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) hervorgerufen wird.[2] Eine akute Hepatitis-B-Infektion ist eine kurzfristige Erkrankung, die innerhalb der ersten 6 Monate nach der Exposition auftritt. Eine chronische Hepatitis-B-Infektion ist eine Langzeiterkrankung, die zu schweren Folgen wie z. B. Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann.[3]  

Für eine akute Hepatitis-B-Infektion gibt es keine spezielle Therapie, sondern nur unterstützende Medikamente gegen die Symptome. Eine chronische Hepatitis-B-Infektion kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, allerdings muss diese Therapie normalerweise ein Leben lang fortgeführt werden.[4]

Jährlich werden bis zu 4000 neue Hepatitis-B-Fälle in DE gemeldet. BMG [5]

Das Hepatitis-B-Virus (HBV) wird durch Kontakt mit infektiösem Blut oder infektiösen Körperflüssigkeiten übertragen.[2]​

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2019 ca. 296 Millionen Menschen weltweit mit Hepatitis B lebten.[6]

Quelle der Weltkarte: WHO, 2017[7]

In Deutschland ist die Inzidenz mit 8,2/100.000 Einwohnern gemeldeten Fällen zwar niedrig, sie entspricht aber doch 6.798 gemeldeten Fällen im Jahr 2020.[1]   

wie verbreitet sich Hepatitis B?

Das Hepatitis-B-Virus (HBV) wird durch Kontakt mit infektiösem Blut oder infektiösen Körperflüssigkeiten übertragen.[2]​ Der häufigste Übertragungsweg hierzulande ist das Zusammenleben mit einem HBV-Träger, der intravenöse Drogenkonsum sowie die sexuelle Übertragung.[1]

Was sind die ersten Anzeichen und typischen Symptome?

Die Hepatitis-B-Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen und nicht jeder, der sich mit HBV infiziert, entwickelt auch Symptome.[2] Die Zeit zwischen der Infektion und der Manifestation der akuten Hepatitis-B-Erkrankung beträgt durchschnittlich etwa 60 bis 120 Tage.[8]  Bei Erwachsenen verläuft eine HBV-Infektion häufig asymptomatisch oder mit unspezifischen Beschwerden.[1]

Für viele Menschen ist Hepatitis B eine kurzfristige Erkrankung. Für andere kann es zu einer langfristigen, chronischen Infektion werden.

Bei einer akuten Infektion können Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber auftreten.[2]

Eine chronische HBV-Infektion kann zu ernsthaften oder sogar lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Man schätzt, dass ca.10% der infizierten Erwachsenen eine chronische Hepatitis B entwickeln.[2]

Bin ich gefährdet?

Die meisten Hepatitis-B-Infektionen erfolgen durch Kontakt mit infiziertem Blut, aber auch Sperma und Speichel können infektiös sein. Das HB-Virus kann bis zu sieben Tage auf Oberflächen überleben. Das bedeutet, dass es über Gegenstände übertragen werden kann, die mit infizierten Körperflüssigkeiten (z. B. gebrauchte Nadeln) kontaminiert wurden.[2]

  • In Europa zählen eine sexuelle Übertragung und der intravenöse Drogenkonsum zu den häufigsten Übertragungswegen.[2]
  • Für medizinisches Personal besteht eine Impfempfehlung, dennoch bleibt die Hepatitis B weiterhin eine berufsbedingt vorkommende Infektionskrankheit im Gesundheitswesen.[1]
  • Hepatitis B kann außerdem durch Nadelstichverletzungen, Tätowierungen und Piercings übertragen werden.[9]

Wie Sie sich vor Hepatitis B schützen

Weltweit wurden Präventionsmaßnahmen vorangetrieben, wie z.B. der sichere Umgang mit Blut und Blutprodukten sowie sichere Injektionspraktiken im Gesundheitsbereich.[7]

Eine Hepatitis-B-Impfung bietet einen wirksamen Schutz. Daher wurden in den meisten europäischen Ländern mittlerweile universelle Impfprogramme eingeführt.[2]

impfung gegen hepatitis b

Die Hepatitis-B-Impfung stellt die wichtigste Säule der Hepatitis-B-Prävention dar.[2]

In Deutschland ist die Impfung standardmäßig für Säuglinge empfohlen sowie als Indikationsimpfung für:[8]

  • Erwachsene mit einem Risiko einer schweren Hepatitis-B-Erkrankung (z. B. immungeschwächte Menschen, HIV-positive Menschen)
  • Erwachsene mit erhöhtem Expositionsrisiko (z. B. Menschen mit engem Kontakt zu chronisch Infizierten)
  • medizinisches Personal
  • bestimmte Reisende

Lassen Sie sich in Ihrer ärztlichen Praxis über eine Impfung sowie weitere Maßnahmen gegen Hepatits B beraten.


Mehr Informationen

Erfahren Sie hier mehr über Hepatits B:

Referenzen

  1. RKI, Epidemiologisches Bulletin 29/2021 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/29_21.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=3.1.2%20Hepatitis%20B,100.000%20Einwohnern%20(Einw.)/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  2. ECDC, Facts about hepatitis B https://www.ecdc.europa.eu/en/hepatitis-b/facts/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  3. Centers for Disease Control and Prevention, 2020. Hepatitis B Questions and Answers for the Public https://www.cdc.gov/hepatitis/hbv/hbvfaq.htm/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  4. WHO, Hepatitis B in the WHO European Region. https://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0009/283356/fact-sheet-en-hep-b-edited-2.pdf/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  5. Bundesministerium für Gesundheit, Hepatitis B. https://gesund.bund.de/hepatitis-b#haeufigkeit/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  6. WHO, Hepatitis B. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hepatitis-b/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  7. WHO, Global Hepatitis Report, 2017. http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/255016/1/9789241565455-eng.pdf?ua=1/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  8. RKI. Hepatitis B und D. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html/, letzter Zugriff: Juni 2022.
  9. WHO, Hepatitis B fact sheet. Juli 2017. http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs204/en/, letzter Zugriff: Juni 2022.