Was ist FSME?
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine virale Infektionskrankheit, die das zentrale Nervensystem befällt.

FSME wird zumeist durch den Stich einer infizierten Zecke auf den Menschen übertragen.
Zecken sind in der Regel bei Aktivitäten im Freien in hohem Gras, Gebüsch und losem Laub sowie in bewaldeten Gebieten zu finden.[2]

546 FSME-Erkrankungen wurden im Gesamtjahr 2022 aufgezeichnet. Gegenüber dem Vorjahr 2021 mit 421 FSME-Erkrankungen entspricht dies einer Zunahme von 30%.[3]
Aktuell sind 178 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete identifiziert.[3]

Was sind die ersten anzeichen und symptome?
Die Zeitspanne zwischen der Exposition gegenüber dem FSME-Virus und den ersten Anzeichen von Symptomen beträgt in der Regel einige Tage bis wenige Wochen. In der ersten Phase der Infektion kann das Virus grippeähnliche Symptome hervorrufen:[2]
- Fieber
- Erschöpfung
- Kopf- und Gliederschmerzen
Bei etwa einem Drittel der Infizierten kommt es anschließend zu einer zweiten Phase, in der neurologische Erkrankungen auftreten können, die von einer leichten Meningitis bis zu einer schweren Enzephalitis reichen. Die in der zweiten Phase auftretende Meningoenzephalitis kann zu Lähmungen, neurologischen Folgen oder zum Tod führen.[2]
FSME vs. Borreliose
Neben FSME können auch andere Erreger, wie z. B. Borreliose-Erreger, über Zeckenstiche übertragen werden. Treten nach einigen Tagen bis wenige Wochen nach dem Stich grippeähnliche Symptome auf – oft in Verbindung mit einer sich ringförmig ausbreitenden Rötung an der Stichstelle – kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt.
Obwohl beide Krankheiten durch Zeckenstiche übertragen werden, ist FSME eine virale und die Borreliose eine bakterielle Infektionskrankheit. Das bedeutet, dass eine durch Borrelien hervorgerufene Erkrankung mit Antibiotika behandelt werden kann, diese aber gegen die FSME unwirksam sind. Einen zuverlässigen Immunschutz gegen die FSME bietet nur eine Impfung. Gegen Borreliose steht noch kein Impfstoff zur Verfügung.[4]
bin ICH gefährdet?
Nicht bei jedem Zeckenstich kann man sich mit FSME infizieren. Das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, ist am größten, wenn Sie sich in Gebieten aufhalten, in denen FSME-infizierte Zecken häufig vorkommen.
Ein erhöhtes Risiko für eine FSME-Infektion besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen sowie seit 2022 im südöstlichen Brandenburg. Außerdem befinden sich einzelne Risikogebiete in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Landkreis Saarpfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld) in Niedersachsen (Landkreis Emsland) sowie in Nordrhein-Westfalen (Stadtkreis Solingen).[3]
Im März 2023 meldete das RKI drei neue Risikogebiete. In Sachsen-Anhalt kommt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hinzu. In Bayern sind nun der Landkreis Fürstenfeldbruck und der Stadtkreis München FSME- Risikogebiete.[3]
So schützen Sie sich vor FSME
Es gibt viele praktische Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung mit dem FSME-Virus zu schützen. Ein wirksamer Schutz ist jedoch die FSME-Impfung, wenn Sie planen, sich in einem betroffenen Gebiet viel im Freien aufzuhalten.[2]
die fsme-impfung
- Die FSME-Impfung stellt einen wirksamen Schutz dar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Bewohner von Risikogebieten sowie für Reisende in Risikogebiete.[2]
- Mit drei Impfdosen innerhalb weniger Monate kann eine Grundimmunisierung erreicht werden.[2]
- Eine erste Auffrischung sollte in der Regel nach drei Jahren erfolgen.[2]
- Für Kinder gibt es Impfstoffe, die ab Vollendung des ersten Lebensjahres zugelassen sind.[5]

So vermeiden sie zeckenstiche
- Tragen Sie lange Hosen, Socken und geschlossenes Schuhwerk, wenn Sie wandern, zelten oder sich in Risikogebieten im Freien aufhalten.
- Vermeiden Sie Unterholz, Gräser und Büsche. Zecken halten sich in bis zu 1,50 m Höhe auf.
- Vermeiden Sie den Verzehr von unpasteurisierten Milchprodukten.
- Zeckenstiche tun nicht immer weh. Untersuchen Sie Ihren Körper täglich auf Zecken, die sich festgesaugt haben. Entfernen Sie sie so schnell wie möglich.
- Auf Impfschutz achten: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine FSME-Impfung bzw. -Auffrischungsimpfung.

so entfernen sie eine Zecke
Nehmen Sie eine Pinzette mit feiner Spitze oder ein Werkzeug zum Entfernen von Zecken und ein Antiseptikum mit. Die meisten Apotheken führen diese Artikel.
Wenn sich eine Zecke auf Ihrer Haut festgesetzt hat, entfernen Sie sie so schnell wie möglich. Dies können Sie mit den folgenden Schritten sicher tun:
Damit Sie Ihren Aufenthalt im Freien möglichst risikofrei genießen können, erkundigen Sie sich hier nach einem wirksamen Schutz vor Zecken und einer FSME-Infektion.
Weitere Informationen
Erfahren Sie mehr zur FSME:
Referenzen
- ECDC, https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/AER-TBE-2019.pdf, letzter Aufruf: April 2022.
- RKI, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_FSME.html, letzer Aufruf: April 2022.
- RKI, Epidemiologisches Bulletin 9/2023 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/epid_bull_node.html, letzter Aufruf: März 2023.
- RKI, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Borreliose/Borreliose.html , letzter Aufruf: April 2022.
- BZgA, https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/fsme-fruehsommer-meningoenzephalitis/, letzter Aufruf: April 2022.